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28.09.2013, 10:36 Uhr | Westfälische Nachrichten - Michael Grottendieck
Reitplatz wird doch kein Bauland
Areal am Dornbusch ist aus dem Wohnbauflächenprogramm 2025 gestrichen worden
Fröhliches Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen im Rat. SPD, FDP und Grüne überraschten jetzt mit der Ampel, auch das berühmte Six-Pack erlebte eine unerwartete Wiederauferstehung. Die CDU fühlt sich vor den Kopf gestoßen. Gemeinsam mit der FDP wurde sie jüngst überstimmt, als es ums Wohnbauflächenprogramm 2025 ging. Wo heute der Reit- und Fahrverein 1876 seine Halle und seinen Platz hat, soll irgendwann Bauland entstehen. Doch daraus wird vorerst nichts.

„Das ist eine ziemlich ärgerliche Sache“, sagt ein Politiker auf Anfrage, der nicht namentlich genannt werden will, da die ganze Angelegenheit Bestandteil einer nichtöffentlichen Sitzung des Planungsausschusses war. Das Unverständnis über die Entscheidung des Planungsausschusses ist jedoch groß. Bis hin zu Fraktion der Linken in der Bezirksvertretung Hiltrup.

Erst vor wenigen Wochen war fraktionsübergreifend in der Bezirksvertretung Hiltrup eine Resolution beschlossen worden, dass auch im Stadtbezirk Hiltrup Flächen vorgehalten werden. Alle Fraktionen hatten hierbei demonstrative Einigkeit gezeigt. Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt (CDU) hatte auf das große Interesse an Bauland im Stadtbezirk hingewiesen und davor gewarnt, in Münster ausschließlich auf die Konversionsflächen zu schauen. Von der SPD war sogar gewarnt worden, dass der Stadtbezirk nicht abgehängt werden dürfe.

Bauwillige in Amelsbüren werden von dieser Entscheidung enttäuscht sein. Auch der Reitverein wird nun blockiert in seinen Plänen, Reithalle und Reitplatz zu verlagern. Der Eigentümer der Fläche möchte am Dornbusch bekanntlich gerne weiteres Bauland schaffen. Da der Reitverein die Fläche nur gepachtet hat, gibt es für ihn seit Jahren keine Entwicklungsperspektiven. Bei der Verteilung öffentlicher Mittel gilt der Verein „als nicht förderfähig“.

Ein realistischer Umzugstermin dürfte nach der Streichung aus dem Wohnbauflächenprogramm 2025 vermutlich in weite Ferne gerückt sein.
 

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