Die Sorge im Münsterland, die Deutsche Bahn betreibe den Ausbau der Strecke zwischen Münster und Lünen nicht mehr mit dem notwendigen Ehrgeiz wird auch vom Amelsbürener Ratsmitglied Stefan Weber (CDU) geteilt. „Ich habe den Eindruck, dass die Bahn alles teurer rechnet, so dass es am Ende schwierig wird, Nutzen und Aufwand positiv darzustellen“.
Weber erinnert, dass ursprünglich von einem zweistelligen Millionenbetrag die Rede war. Dann wuchsen die Kosten auf 180 Millionen Euro, später auf 240 Millionen Euro und mittlerweile auf 414 Millionen Euro an. “Für mich stellt sich die Frage, wie sich diese Unterschiede begründen lassen“, sagte Weber. Für die Anbindung Münsters an das überregionale Verkehrsnetz ist der seit Jahren diskutierte Ausbau der Bahnstrecke von großer Bedeutung. “Es geht letztlich um die Rolle des Hauptbahnhofs in Münster“, sagte Weber mit Blick auf die Linienführung für den Rhein-Ruhr-Express.
Auch für die Amelsbürener würde der zweigleisige Ausbau verschiedene Vorteile mit sich bringen. Vor allem könnten häufiger Züge verkehren, die in Amelsbüren halten. Die Eingleisigkeit erlaubt derzeit nur einen Ein-Stunden-Takt. “Ein halbstündiger Takt, wie er beispielsweise für Albachten gegeben ist, wäre auch für Amelsbüren wünschenswert“, sagt Weber.
Mit Blick auf die Modernisierungsoffensive der Bahn in den Bahnhöfen erinnert der Chef der CDU-Ratsfraktion daran, dass in Amelsbüren ein barrierefreier Zugang zu der Gleisanlage derzeit unmöglich ist. “Da ist man bislang abgekoppelt.“ Kein Rollstuhlfahrer könne in Amelsbüren die Bahnverbindung nutzen. Weber: „Da muss dran gearbeitet werden.“