„Die Forensik des Alexianer-Krankenhauses bereitet den Wortbruch vor.“ So hat CDU-Ratsfraktionschef Stefan Weber die plötzliche Absicht kommentiert, auf dem Gelände in Amelsbüren psychisch kranken Straftätern freien Ausgang zu erlauben. Der örtliche Ratsherr will sich nicht damit abfinden, dass knapp fünf Jahre nach Eröffnung der neuen Forensik zuvor gemachte Zusagen nicht eingehalten werden. 

Weber erinnert an die heftigen Auseinandersetzungen zurückliegender Jahre. 2002 habe es dann eine so genannte „Übereinstimmungserklärung“ gegeben, mit welcher der Nachbarschaftsfriede wiederhergestellt worden sei. Danach solle es keine unbegleiteten Ausgänge in der unmittelbaren Nachbarschaft von Amelsbüren und Senden geben. Das Alexianer-Krankenhaus und der Beauftragte der NRW-Landesregierung für den Maßregelvollzug hätten damals von einer „offiziell verbrieften Erklärung“ gesprochen. „Wenn nun die Zusagen nicht mehr gelten und ohne Beteiligung der Öffentlichkeit durch einen Beschluss im Beirat der Klinik aufgekündigt werden sollen, dann müssen sich die Verantwortlichen nicht wundern, wenn die Amelsbürener sich das nicht gefallen lassen.“

Die Vorgehensweise gefährde auch die gelungene Integration der weiteren Patienten und vieler Bewohner in Außengruppen in Amelsbüren. Stefan Weber: „Ich sehe keinen vernünftigen Grund, die Vereinbarungen einseitig aufzukündigen.“

Stefan Weber