"Es ist immer das gleiche Muster, das Strukturkonzept ist ohne Ende langweilig . und trotzdem werden Krimis von den Leuten wie verrückt gekauft", schüttelt Hans-Peter Boer verständnislos den Kopf. Ein Seitenhieb eines Autors gegen eine andere Gattung? Falsch. Denn Boer schreibt selber Krimis, auch wenn "das eigentlich nie mein Ding war." Umso erstaunlicher also, dass seine Hauptfigur Klaus Kattenstroht seit einigen Jahren erfolgreich in zahlreichen Münsterland-Krimis ermittelt.

Im Rahmen der Veranstaltung "Talk in Amelsbüren" war Boer von der CDU-Ortsunion zu einer Lesung im Jugendtreff "Black Bull" eingeladen worden und dem Ruf gefolgt. "Unser Ziel ist es, dauerhaft lokale Prominente nach Amelsbüren zu locken", erklärt der Vorsitzende Martin Schulze-Werner.

Zahlreiche Zuhörer sorgten für ein volles Haus

Gleichzeitig soll das Publikum einen Eindruck bekommen, wo sich ihre Kinder denn abends oder am Wochenenede aufhalten können, dafür kam der Jugendtreff gerade recht. Zwischen Dartscheibe und Filmplakaten nimmt Boer Platz und hat die Zuhörer mit seinen launigen Geschichten rund um das Krimiphänomen schnell auf seiner Seite. Als er dann schließlich seine Textpassagen vorliest, lässt die erste Leiche natürlich nicht lange auf sich warten. Fundort: Ein Dixiklo im münsterländischen Wald. Eine Referendarin und ihr Freund machten die grausige Entdeckung - doch auf welchem Wege sie überhaupt dorthin gelangen, erzählt der gut gelaunte Boer äußerst hörens- und lesenswert. Eine gelungene Fortführung der Reihe "Talk in Amelsbüren".