Stefan Weber, Amelsbürens Ratsherr und CDU-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt, hält die Entscheidung der Stadtwerke politisch für falsch, die seit mehreren Jahren außer Betrieb befindliche Windkraftanlage Loevelingloh nicht zurückzubauen, sondern an ein anderes Unternehmen zu veräußern.

Weber hatte sich bereits im September 2023 umso mehr verwundert geäußert, als das Windrad östlich des Kappenberger Damms und südlich der Grafschaft  keine Betriebsgenehmigung durch die Bezirksregierung erhält. „Aus meiner Sicht ist es für die Stadtwerke der falsche Weg, das Windrad zu veräußern anstatt es zu reparieren, da die Bürger somit einen ortsnahen Ansprechpartner für ihre berechtigten Interessen verlieren“, so Ratsherr Weber.

Die Stadtwerke haben als kommunales Unternehmen nach seiner Ansicht Verantwortung für die Entwicklung des Amelsbürener Standorts gegenüber der Bürgerschaft und vor allem der Anlieger übernommen. Dem Amelsbürener Ratsherrn kam die Sache schon im vergangenen Sommer „nicht ganz koscher“ vor. Im Stadtteil wurde damals bereits spekuliert, dass bei einem Verkauf der Windkraftanlage relativ nah an der Wohnbebauung weniger Rücksicht auf die Anwohner genommen werde und die politische Kontrolle über solche bisher von einem kommunalen Unternehmen wie den Stadtwerken betriebene Projekte entgleite.

Weber sieht die öffentliche Akzeptanz der Windkraft gefährdet und hatte sich deshalb mit einem Fragenkatalog an Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk gewandt. Der Ratsherr sprach von einem „möglichen Vertrauensschaden für die Stadtwerke und ihr weiteres Engagement für die Windkraft, wenn ein potentieller Käufer dieser desolaten Windkraftanlage, der für die Bürger nicht greifbar ist, möglicherweise am Limit der Genehmigungsfähigkeit einen Betrieb durchzusetzen versucht.“